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TOMBSTONE HIGHWAY – Ruralizer

Band: Tombstone Highway
Album: Ruralizer
Spielzeit: 46:47 min.
Plattenfirma: Agonia Records
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.facebook.com/Tombstone.Highway

Willkommen in South Carolina, der Geburtsstätte des Southern Rock.
Ach nee, Moment – vertan. Und doch könnte man schwören, dass TOMBSTONE HIGHWAY aus den US-Südstaaten stammen. Tatsächlich kommen sie aber aus Italien – und das hätte ich beim besten Willen nicht geglaubt.

TOMBSTONE HIGHWAY spielen waschechten Stoner Doom mit Southern-Rock- und Sludge-Elementen. Die großen Vorbilder sind schnell ausgemacht: DOWN, CORROSION OF CONFORMITY oder BLACK LABEL SOCIETY dürften mehr als einmal auf ihrem Plattenteller rotiert haben. Ihren Bandnamen könnten sie zudem dem gleichnamigen Song des SAINT VITUS-Ablegers THE OBSESSED entlehnt haben – eine reine Vermutung, aber es würde durchaus passen.

Zwei Musiker, ein Sound mit Wucht
TOMBSTONE HIGHWAY bestehen mittlerweile aus einer kompletten Band, doch das Album Ruralizer entstand noch als Projekt von Emilio S.O.B. Sobacchi und H.M. Outlaw – Letzterer dürfte dem ein oder anderen durch seine Arbeit bei FORGOTTEN TOMB bekannt sein, wo er unter dem Pseudonym Herr Morbid firmiert.

Das Album „Ruralizer“
Wie eingangs erwähnt, servieren TOMBSTONE HIGHWAY Stoner Doom. Um sich ein wenig von den genannten Größen abzuheben, greifen sie auch zu eher unüblichen Instrumenten. Gleich beim Opener „Old Blood“ kommt ein Banjo zum Einsatz – und das leider sehr dominant im Mix. Auf Dauer nervt es gewaltig. Zudem erinnert das Riff im Refrain stark an PANTERAs „I’m Broken“. Kein idealer Start, denke ich mir – und hoffe auf eine bessere Fortsetzung.

Die folgt zum Glück auch: Das Banjo rückt in den Hintergrund, und tonnenschwere Doom-Riffs übernehmen das Kommando. Zwar gewinnt hier nichts den Innovationspreis, doch das Songwriting sitzt, und es groovt wie die wilde Wutz. Hin und wieder taucht eine alte Hammond-Orgel auf, und auch das Banjo meldet sich gelegentlich zurück – allerdings weit dezenter als im Opener. Besonders „Bite the Dust (And Bleed)“ rockt sich einfach den Allerwertesten ab.

H.M.s akzentfreier Gesang verleiht den acht Eigenkompositionen sowie der gelungenen MOUNTAIN-Coverversion von „Mississippi Queen“ das passende Flair.

Fazit
Als ich las, dass TOMBSTONE HIGHWAY aus Italien kommen und Stoner Doom spielen, musste ich erst einmal schmunzeln. Doch es lohnt sich, über Vorurteile hinwegzusehen. Wer die oben genannten Bands mag, sollte Ruralizer unbedingt eine Chance geben. Die Produktion ist trocken, aber keineswegs altbacken – der Bass drückt ordentlich, und insgesamt hat die Aufnahme mächtig Wumms. Ich bin wirklich positiv überrascht. Hut ab!

 

Tombstone-Highway-Ruralizer-300x270 TOMBSTONE HIGHWAY – Ruralizer

Trackliste:

1. Old Blood (4:48)
2. Acid Overlord (4:52)
3. Graveyard Blues (7:18)
4. Hellfire Rodeo (2:32)
5. Ruralizer (5:14)
6. Bite The Dust (And Bleed) (5:08)
7. At The Bitter End (9:03)
8. Mississippi Queen (2:27)
9. Hangman’s Friend (5:25)

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