ETERNAL TEARS OF SORROW – Saivon Lapsi
Die finnische Band ETERNAL TEARS OF SORROW gehörte Ende der 90er und Anfang der 2000er zu den aufstrebenden Namen im Gothic Metal. Besonders die Alben „Chaotic Beauty“ (2000) und „A Virgin and a Whore“ (2001) erfreuten sich nicht nur in der Szene großer Beliebtheit, sondern erreichten auch erstmals Platzierungen in den heimischen Charts – wenn auch nicht in den Höhen von Größen wie Nightwish oder Children of Bodom, so dennoch beachtliche Platz 39 mit dem 2001er Album.
Es war daher umso überraschender, dass die Band nach „A Virgin and a Whore“ zunächst eine Pause einlegte und sich kurz darauf sogar auflöste. Erst 2005 folgte die Reunion, und ab 2006 gab es wieder regelmäßig neue Alben.
2025 dürfen sich die Fans nun über „Saivon Lapsi“ freuen. Und eines vorab: Die fast vierjährige Wartezeit hat sich definitiv gelohnt.
Klar, was EToS hier abliefern, wird die Musikwelt nicht revolutionieren. Das Grundgerüst der Songs bleibt Dark/Gothic Metal, mit klaren Einflüssen von Nightwish und alten SENTENCED. Die orchestralen Parts erinnern an die neue Wintersun, und gelegentlich blitzen auch Anklänge von Children of Bodom, Dimmu Borgir oder Samael auf. Folkloristische Elemente sowie die Kombination aus Clean-Gesang und Growls sind ebenfalls keine Neuheit in diesem Genre.
Dennoch macht das Album enorm viel Spaß – wenn man bei diesem Genre überhaupt von „Spaß“ sprechen kann. Und warum sich die Wartezeit wirklich gelohnt hat? Ganz einfach: EToS liefern mit „Saivon Lapsi“ eine äußerst starke Platte ab. Die Songs überzeugen durchweg mit hohem Songwriting-Niveau, und die Band spielt auf einem technisch exzellenten Level. Auch wenn die Orchesterelemente aus der Konserve stammen, müssen diese zunächst einmal programmiert und gespielt werden, was die Leistung der Band zusätzlich unterstreicht.
Was „Saivon Lapsi“ besonders auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit: Auch nach dem zehnten Durchlauf entdeckt man immer wieder neue Facetten. Die Songs sind dabei so eingängig, dass sie sofort ins Ohr gehen. Die Produktion kann sich ebenfalls sehen lassen: Mikko Kamilla (Nightwish, Children of Bodom) zeichnete sich für den Mix verantwortlich, während Mika Jussila (Finnvox Studio) das Mastering übernahm. Das Coverartwork stammt von Travis Smith, der schon für Amorphis, Anathema und Opeth gearbeitet hat.
Fazit: Fans von Bands wie Amorphis, Wintersun, Nightwish und ähnlichen Acts sollten „Saivon Lapsi“ unbedingt auf ihre Liste setzen. Sicherlich werden ETERNAL TEARS OF SORROW keinen Innovationspreis gewinnen, aber sie liefern eine Platte ab, die absolut überzeugt. Uneingeschränkte Empfehlung!
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